Steinhagen erhält Preis für die deutsch-italienische Städtepartnerschaft

Was für ein aufregender Tag! Gemeinsam mit Petra Holländer, in der Gemeinde zuständig unter anderem für unsere Städtepartnerschaften habe ich heute an der Verleihung des Preises der Präsidenten für die kommunale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien teilgenommen und durfte diesen für unsere Gemeinde entgegennehmen. Ein toller Anlass unsere Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Fivizzano weiter zu vertiefen – und für mich, meinen Amtskollegen Gianluigi Giannetti endlich persönlich kennen zu lernen!

Preis für deutsch-italienische Städtepartnerschaften

In der italienischen Botschaft in Berlin haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Staatspräsident Sergio Mattarella heute erstmals den „Preis der Präsidenten für die kommunale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien“überreicht. Mit dem Preis werden besonders innovative Partnerschaften und Projekte zwischen italienischen und deutschen Kommunen gewürdigt. Mehr als 70 Partnerschaften, also über 140 deutsche und italienische Kommunen haben sich beworben. Fünf von ihnen wurden heute mit dem Preis ausgezeichnet – mit dabei: Steinhagen & Fivizzano.

Es war eine große Ehre für mich, heute an der Verleihung des Preises in der italienischen Botschaft und der anschließenden Zusammenkunft der Präsidenten mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Schloss Bellevue teilnehmen zu dürfen. Beide Präsidenten haben betont, dass die Stärke Europas auch in der Freundschaft und Zusammenarbeit der Kommunen liegt und schätzen diese als besonderen Bestandteil europäischer Einigkeit wert.

Stellen wir uns einen Moment eine Landkarte Europas vor. Stellen wir uns vor, die jeweils rund vierhundert Städte und Kommunen in Italien und Deutschland, die teilweise schon seit Jahrzehnten besonders enge Bande zueinander haben, stellen wir uns vor, wir würden Verbindungslinien zwischen all diesen Gemeinden ziehen – es wäre wahrlich ein enges Geflecht über die Alpen hinweg. 

Dieses Geflecht ist faszinierend. Es verbindet Kommunen im hohen Norden und weit im Süden Europas miteinander, es verbindet unsere beiden Länder, die eine intensive, emotionale, sehr wechselvolle Geschichte miteinander teilen. Zwei Länder, die heute enge Freunde, aber auch verschieden sind und vielleicht gerade deshalb sich so anziehend finden und bereit sind, viel voneinander zu lernen. 

Mich fasziniert dieses Geflecht, weil hinter jeder einzelnen Linie Menschen stehen, für die Europa tatsächlich ein großes Ideal, eine Hoffnung und auch ein gemeinsames Zuhause ist: Menschen, die Europa leben und es mit Leben erfüllen, tagtäglich, in ihrem Alltag. Dieses Engagement ist ein kostbares Gut – gerade in Zeiten, in denen wir erleben, dass die Idee eines vereinten Europas an Glanz verliert und das Nationale wie das Autoritäre in manchen Regionen Europas wieder an Verführungskraft gewinnt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
anlässlich der Verleihung des Preises für deutsch-italienische Städtepartnerschaften am 12. Oktober 2021 in Berlin

Für Gianluigi Gianetti und mich war es die erste Möglichkeit uns persönlich – außerhalb von Videokonferenzen – kennen zu lernen, was mich sehr gefreut hat. Wir hoffen beide, dass wir uns im kommenden Jahr in Fivizzano wiedersehen können. Vielleicht ja zum Abschluss unseres gemeinsamen Projekts, an dem es nun zu arbeiten gilt. Bestandteil soll unter anderem ein Filmprojekt mit Jugendlichen sein. Aber dazu später mehr.

Städtepartnerschaft mit Fivizzano

Seit über 30 Jahren besteht die Partnerschaft unserer Gemeinde mit Fivizzano im Norden der Toskana. Seit Bestehen der Städtepartnerschaft haben neben offiziellen Kontakten der Bürgermeister und Räte viele private Besuche, Besuche von Jugendgruppen, Schulen und Vereinen stattgefunden. Am 25. August 2019 hat es einen ganz besonderen Termin gegeben: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der italienische Präsident Sergio Mattarella gedachten gemeinsam der vor 75 Jahren von deutschen begangenen grausamen Verbrechen in Fivizzano. Vor Ort waren damals auch der Bürgermeister von Fivizzano Gianluigi Giannetti und Steinagens Alt-Bürgermeister Klaus Besser.