Jahrzehntelanges Engagement
Ulrike Seidel setzt sich seit etwa 40 Jahren für Menschen ein, die wie sie, eine Hörbeeinträchtigung haben oder gehörlos sind. Sie war dem Gehörlosen-Sportverein Bielefeld in den verschiedensten Belangen eine große Unterstützung, war an der Gründung des Fördervereins Kulturzentrum für Hörgeschädigte in Bielefeld beteiligt, vernetzte die Arbeit der Hörgeschädigtenvereine untereinander und vertrat die Interessen von Menschen mit Behinderungen im entsprechenden Beirat des Kreises Gütersloh. Ulrike Seidel hat nicht nur in Steinhagen, sondern auch in Bielefeld und im Kreis Gütersloh Spuren hinterlassen und sich stets für diejenigen Menschen stark gemacht, die durch ihre Hörbeeinträchtigung im – leider nicht immer inklusiven Alltag – oftmals eingeschränkt sind.
Besonderes Engagement in Steinhagen
In Steinhagen setzte sich Ulrike Seidel, die mit ihrem ebenfalls hörbeeinträchtigten Ehemann drei gut hörende Kinder hat, insbesondere für die Inklusion von Eltern mit Behinderungen ein. So konnte sie, gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Klaus Besser, dafür sorgen, dass die Kosten für Gebärdendolmetscher in Elternpflegschaftssitzungen von der Gemeinde Steinhagen übernommen wurden, während die eigentlich zuständige Bezirksregierung dies ablehnte.
Veranstaltung mit Dolmetscherinnen
Bei der Veranstaltung gab es Redebeiträge von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen und von gut hörenden Menschen. Daher war das Dolmetschen in Gebärdensprache und anders herum wichtiger Bestandteil. Im Gespräch wurde deutlich, dass es an vielen Stellen noch am Zugang für Menschen mit Beeinträchtigungen mangelt. Ulrike Seidel hat sich stets für solche Zugänge stark gemacht und damit schon eine Menge erreicht. Sie ist definitiv ein Vorbild und eine Inspiration dafür, selbst aktiv zu werden und unseren Teil zu einer lebendigen, solidarischen und inklusiven Gesellschaft beizutragen.