Seit 2020 steht das ehemalige Hotel und Restaurant „Graf Bernhard“ leer. Ein neuer Betreiber konnte offenbar in dieser Zeit nicht gefunden werden. Nun mietet die Gemeinde Steinhagen das Gebäude an, um es zur Unterbringung geflüchteter Menschen zu nutzen.
Bestandsobjekt statt Container
Grundsätzlich streben wir stets an, auf die Unterbringung in Containeranlagen zu verzichten. An verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet haben wir daher Wohnraum angemietet um geflüchtete Menschen unterzubringen, z.B. an der Riegestraße. Trotzdem kommen wir um Containeranlagen wie an der Queller Straße nicht ganz umhin, die Zahl der Menschen, die Steinhagen erreichen ist zu groß um vollständig darauf zu verzichten. Und wir sind verpflichtet, diese Menschen aufzunehmen.
Die Container am Hallenbad können nun aber vollständig abgebaut werden. Das ist auch in finanzieller Hinsicht gut, denn Containeranlagen zu mieten ist deutlich teurer als Bestandsgebäude wie den Graf Bernhard.
Wer zieht dort ein?
Steinhagen ist eine kleine Gemeinde. Das hat den Vorteil, dass wir die Menschen, die zu uns kommen schnell kennenlernen können. Unsere Integrationsbeauftragte Janine Sözen-Dessin kennt alle in Steinhagen lebenden geflüchteten Menschen, das sind aktuell etwa 400. In das Gebäude Graf Bernhard werden keine Menschen einziehen, die gerade neu in Steinhagen angekommen sind. Dort werden diejenigen untergebracht, die schon eine Weile hier leben und uns gut bekannt sind. In der Vergangenheit haben wir so sehr gute Erfahrungen gemacht.
Eine gute Chance
Das Graf Bernhard steht seit 5 Jahren leer. Dass sich in der Zwischenzeit kein neue Betreiber gefunden hat ist bedauerlich. Denn am liebsten hätten wir alle gerne wieder ein Hotel in Ortskernnähe gehabt. Statt weitere Containeranlagen aufzubauen, reduzieren wir diese nun: Die Container am Hallenbad werden vollständig abgebaut. Die zur Unterbringung gut geeigneten Räumlichkeiten des Graf Bernhard nutzen wir zur Unterbringung geflüchteter Menschen. In den großzügigen Räumlichkeiten ist auch genug Platz für Sprachkurse, und vielleicht ergeben sich ja neue Möglichkeiten dort auch einen Ort der Begegnung zu schaffen? Das könnte Ängste und Vorurteile abbauen und einen echten Mehrwert in Sachen Integration bieten.