Keine Beschulungsvereinbarung aus Halle: Was bedeutet das für die Steinhagener Realschule?
In unserer Nachbarstadt Halle stand gestern eine mögliche Beschulungsvereinbarung mit Steinhagen zur Debatte. Eine Angelegenheit, die insbesondere für unsere Realschule weitreichende Konsequenzen mit sich bringt. Deshalb habe ich gestern Abend den Schulausschuss der Stadt Halle besucht und die Mitglieder des Ausschusses darum gebeten, die Situation in Steinhagen mit zu berücksichtigen.
Worum geht es eigentlich?
Jedes Jahr melden sich viele Kinder nicht nur aus Steinhagen, sondern auch aus Bielefeld und Halle an der Steinhagener Realschule an. Damit wir dem hohen Andrang auch in Zukunft gerecht werden können, streben wir eine dauerhafte Vierzügigkeit der Schule an. Die räumlichen und personellen Kapazitäten dafür sind an der Realschule gegeben. Aber die Bezirksregierung hat deutlich gemacht: Das geht nur, wenn die Nachbarkommunen eine entsprechende Beschulungsvereinbarung erteilen.
Die Situation in der Stadt Halle
In Halle trifft unsere Bitte, einer solchen Vereinbarung zuzustimmen auf eine weitere Problematik: Die dortige Gesamtschule kämpft gegen sinkende Anmeldezahlen. Für viele Vertreter der Haller Politik steht daher die Stärkung der eigenen Gesamtschule vor Ort verständlicherweise im Vordergrund. Es besteht die Sorge, eine Beschulungsvereinbarung mit Steinhagen könne die Gesamtschule eher weiter schwächen. Aus diesen Gründen hat die Mehrheit des Haller Schulausschusses die Vereinbarung gestern abgelehnt.
Beschulungsvereinbarung abgelehnt – und jetzt?
Die Ablehnung der Beschulungsvereinbarung führt nicht dazu, dass Haller Familien ihre Kinder nun nicht mehr in Steinhagen anmelden können. Das können und werden sie voraussichtlich weiterhin tun. Die Ablehnung führt allerdings dazu, dass die Bezirksregierung unserer Realschule voraussichtlich keine dauerhafte Vierzügigkeit genehmigen wird und wir somit nicht allen angemeldeten Kindern einen Platz geben können. Dabei dürfen wir Haller Kinder nicht benachteiligen, weil diese am Wohnort keine Realschule zur Verfügung haben. Faktisch heißt das: Das Los entscheidet. Und dabei kann es dazu kommen, dass das Los auch Steinhagener Kinder trifft und wir diese ablehnen müssen.
Eine Situation, die für mich als Bürgermeisterin der Gemeinde Steinhagen so nicht tragbar ist. Deshalb habe ich den Haller Schulausschuss gestern gebeten, sich zu fragen:
Nützt es der Gesamtschule in Halle tatsächlich, wenn wir an der Realschule Steinhagen Kinder ablehnen müssen? Diese werden sich nicht unbedingt alle an der Gesamtschule anmelden.
Kann die Stadt Halle denn nicht Strategien zur Stärkung ihrer Gesamtschule entwickeln und trotzdem dem derzeitigen Elternwillen gerecht werden?
Und wie soll ich den Familien in Steinhagen erklären, dass wir eine tolle Realschule haben – mit genug Raum und genug Lehrpersonal – aber dass ihr Kind diese Schule leider nicht besuchen kann, weil das Los anders entschieden hat?
Wie es jetzt weiter geht?
Wir werden natürlich mit der Bezirksregierung ins Gespräch gehen um eine Lösung zu finden. Dass Steinhagener Kinder an der Steinhagener Realschule abgelehnt werden müssen, gilt es jetzt unbedingt zu verhindern!