Wohnraum in Steinhagen: Kommunales Genossenschaftsmodell angestoßen
Steinhagen ist ein belieber Wohnort: Gute Infrastruktur, hervorragende Schulen, viele Arbeitsplätze vor Ort und in der Umgebung ziehen Familien an. Steinhagen wächst und das ist gut so. Das heißt aber auch, dass immer mehr Wohnraum benötigt wird. In dieser Woche hat der Haupt- und Finanzausschuss den Startschuss gelegt für Wohnraum im kommunalen Genossenschaftsmodell.
Kommunales Genossenschaftsmodell
Zugegeben, ich war zunächst einmal kein Fan vom kommunalen Genossenschaftsmodell. Schließlich bedeutet die Gründung einer solchen Gesellschaft, dass die Gemeinde nicht nur finanzielle sondern auch personelle Ressourcen einbringen muss. Der Verwaltungsaufwand einer neuen Gesellschaft nebst entsprechendem Aufsichtsrat ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Und niedrige Mietpreise von 6 bis 8 Euro pro Quadratmeter wird man auch mit diesem Modell heute nicht mehr erreichen können, zudem sind Fördermittel rar. Darüber hinaus hat es zuletzt gar kein Grundstück gegeben, das die Gemeinde in eine solche Gesellschaft einbringen könnte.
Inzwischen ist aber eines der für Mehrfamilienhausbau geplanten Grundstücke im Baugebiet Amshausen wieder frei geworden. Investoren stehen dafür inzwischen nicht mehr Schlange bei der Gemeinde. Deshalb haben wir zusanmen mit der Pyramis Immobilienentwicklungs GmbH geprüft, ob dieses Grundstück für ein Bauprojekt im Rahmen einer kommunalen Genossenschaft geeignet ist. Das ist der Fall, so dass der Haupt- und Finanzausschuss nun einstimmig die Gründung einer solchen Gesellschaft auf den Weg gebracht hat. Der Antrag, ein kommunales Genossenschaftsmodell zu prüfen, stammt von der CDU-Fraktion.
Wie geht es nun weiter?
Fördermittel, um bezahlbaren Wohnraum errichten zu können, werden wohl erst in 2027 zur Verfügung stehen. Daher nutzen wir die Zwischenzeit für die vorbereitenden Maßnahmen. Zur Gründung der Genossenschaft bedarf es drei Mitglieder. Das werden die Gemeinde Steinhagen, die Pyramis Immobilienentwicklung und ggf. die Gemeindewerke Steinhagen sein. Die Gemeinde wird das betroffene Grundstück in die Genossenschaft einbringen. Darüber hinaus wird die Genossenschaft zur Anschubfinanzierung Kredite aufnehmen. Die Bebauung des Mehrfamilienhausgrundstücks wird in enger Abstimmung erfolgen, das Projekt wird dann im zuständigen Haupt- und Finanzausschuss durch die entsprechenden Planer vorgestellt. Bis es soweit ist, bleibt noch einiges zu tun. Daher geht es nun erst einmal an die Formalitäten zur Vorbereitung der Gründung.